Berlin, 18. September 2024 – Der Deutsche Klimafonds Tourismus (DKT) setzt seine Arbeit an einem nationalen Treibhausgas-Inventar für die Tourismusbranche fort. Neben der Insel Borkum hat der DKT nun vier weitere Pilotdestinationen ausgewählt: Bremerhaven, Herzogtum Lauenburg, Kinzigtal im Schwarzwald und Nordeifel.
Die deutsche Tourismusbranche als Vorreiterin in Sachen Klimaschutz aufstellen: Das ist das Ziel, das der Deutsche Klimafonds Tourismus (DKT) in demnächst fünf Pilotregionen mit seinem Treibhausgas-Inventar verfolgt. Die Auswahl der Pilotregionen erfolgte strategisch, um ein breites Spektrum verschiedener Tourismusformen in unterschiedlichen Teilen Deutschlands abzudecken. „Borkum steht für den Inseltourismus und die besonderen Herausforderungen, die der Schutz des UNESCO-Welterbes Wattenmeer mit sich bringt“, so Göran Sell von der Nordseeheilbad Borkum GmbH. Als erste Pilotdestination freue sich Borkum sehr über die Chance, ihrer besonderen Verantwortung für den Klimaschutz gerecht werden zu können. Bremerhaven dagegen ist eine „lebendige Hafenstadt, die mit ihren einzigartigen maritimen Erlebnissen und einer reichen kulturellen Vielfalt beeindruckt“. Das betont Franziska Stenzel, Nachhaltigkeitsmanagerin für Tourismus bei der Erlebnis Bremerhaven GmbH. Für den Urlaub in kleinen historischen Städten „mit ihrer reichen Geschichte und idyllischen Landschaften“ steht das Herzogtum Lauenburg, wie Günter Schmidt, Geschäftsführer der Herzogtum Lauenburg Marketing & Service GmbH, erklärt.
Und nicht zuletzt unterscheiden sich die Pilotdestinationen Kinzigtal und Nordeifel maßgeblich durch ihre Landschaften und kulturellen Kontexte. Laut Isabella Schmider, Geschäftsführerin Schwarzwald Tourismus Kinzigtal e.V., sei die von ihr geführte Destination geprägt von seiner typischen Schwarzwaldlandschaft mit sanften Hügeln, dichten Wäldern und historischen Fachwerkstädten. Eine besondere Rolle spielen kulturelle Bräuche wie Trachten und die Schwarzwälder Küche. Sowohl das Kinzigtal als auch die Nordeifel vertreten den Wander- und Radtourismus für Naturliebhaber. Die Landschaft der Nordeifel ist die „Heimat des Nationalparks Eifel mit einer von Mittelgebirge aber auch Börde geprägten Landschaft. […] Mit diesen Voraussetzungen müssen wir verantwortungsbewusst und sorgsam umgehen“, so Patrick Schmidder, Geschäftsführer und Nachhaltigkeitsbeauftragter der Nordeifel Tourismus GmbH. Zusammen mit Geschäftsführerin Iris Poth freut er sich sehr auf das bevorstehende Projekt und ist heute schon gespannt auf die Ergebnisse.
Die Projektleiterin des DKT, Annegret Zimmermann, erwartet von den Emissionsberechnungen Erkenntnisse, die der ganzen Branche zugutekommen werden: „Mit dieser Auswahl bilden wir einiges der Vielfalt des deutschen Tourismus ab. Wir freuen uns auf spannende Einblicke in die Emissionsstrukturen ganz unterschiedlicher Destinationstypen.“
Der Ablauf der Treibhausgasberechnungen „Die Treibhausgas-Berechnungen in den Pilotdestinationen sind entscheidend, um unsere Berechnungsmethodik zu testen und zu finalisieren. Außerdem können wir viel aus dem Feedback der Betriebe zu unserer Datenerhebung lernen, um in Zukunft die Datenerhebungsprozesse optimieren zu können“, wie Helga Weisz vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erläutert. Diese Daten lassen sich anhand der Energieverbrauchsdaten der touristischen Betriebe erheben. Die Teilnahme ist für die Betriebe kostenlos.
Franziska Stenzel von der Erlebnis Bremerhaven GmbH sieht die Vorteile der Initiative: „Diese ermöglicht es uns, unsere Treibhausgas-Emissionen systematisch zu erfassen und konkrete Klimaschutzmaßnahmen zu entwickeln. Bremerhaven ist stolz darauf, als Pilotdestination für die Treibhausgas-Berechnung ausgewählt worden zu sein.“ Auch im Kinzigtal freut man sich sehr über die Auswahl als Pilotdestination des Deutschen Klimafonds Tourismus. Mit der Erfassung der Daten werde man erstmalig ein Abbild des touristischen Klimafußabdrucks im
Kinzigtal bekommen, wie Isabella Schmider vom Schwarzwald Tourismus Kinzigtal e.V. betont. Ähnlich sieht das Günter Schmidt von der Herzogtum Lauenburg Marketing & Service GmbH, der es sehr begrüßt, dass Bemühungen im Bereich des nachhaltigen Tourismus auf
seriösen Daten und einem wissenschaftlichen Fundament aufbauen. Es freue ihn sehr, dass das Herzogtum Lauenburg dies gemeinsam mit so namenhaften Instituten wie dem DKT und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung machen könne.
Nach Abschluss der Emissions-Berechnungen wird der Deutsche Klimafonds Tourismus eine Übersicht über die Menge an Emissionen geben, die in den jeweiligen Betriebsbereichen entstehen. Perspektivisch wird es den Betrieben möglich sein, vom DKT organisatorische und finanzielle Unterstützung bei der Entwicklung effektiver Klimaschutzmaßnahmen zu erhalten. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in Zukunft auf weitere Destinationen übertragbar sein und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im deutschen Tourismus leisten.
Pressekontakt:
Julia Martin, Referentin für Klimakommunikation im Tourismus beim DKT
martin@klimafonds-tourismus.de, Tel: +49 (0) 151 44930184
Hinweis für die Redaktion:
Fotos zum Download unter: https://deutscher-klimafonds-tourismus.de/pressebereich/
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