Die Nordseeheilbad Borkum GmbH hat einen umfassenden Förderantrag im Rahmen des niedersächsischen Sportstätteninvestitionsprogramms zur baulichen und energetischen Sanierung des Gezeitenlands ~ Wasser und Wellness eingereicht. Ziel ist es, die größte Sport-, Freizeit- und Gesundheitseinrichtung der Insel zukunftssicher, barrierefrei und klimaschonend aufzustellen.
Investitionen in Energieeffizienz und Sicherheit
Im Mittelpunkt der geplanten Maßnahmen steht die Modernisierung des Lehrschwimmbereichs mit dem Variobecken sowie die energetische Sanierung wesentlicher Gebäudeteile. Konkret sollen Teile der Lüftungsanlagen vollständig erneuert und zugeordnet, die Beleuchtung auf moderne LED-Technik umgestellt und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden. Diese Schritte versprechen eine Einsparung von rund 155 MWh Strom und 825 MWh Wärme jährlich – ein erheblicher Beitrag zur Klimaneutralitätsstrategie der Insel bis 2030.
Zudem wird ist beabsichtigt, das Schwimmbecken in einen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich baulich zu trennen: „So erhöhen wir die Sicherheit insbesondere für Kinder und Nichtschwimmer deutlich“, erklärt Betriebsleiter Peter Schöpel.
Barrierefreiheit und gesellschaftliche Teilhabe
Im Sinne der Inklusion und Antidiskriminierung wird das Gezeitenland künftig vollständig barrierefrei zugänglich sein. Geplant sind u. a. die Installation eines Beckenlifts, der Abbau von Türschwellen sowie die Einführung eines Leitsystems für sehbehinderte Gäste. Ziel ist es, allen Menschen – unabhängig von körperlichen Einschränkungen oder Herkunft – den Zugang zu Schwimmangeboten zu ermöglichen.
Besondere Bedeutung hat das Projekt auch für die Gesundheitsversorgung: „Neben Einheimischen und Urlaubern profitieren Patientinnen und Patienten der Mutter-Kind-Kliniken von neuen therapeutischen Kursangeboten, z. B. Seepferdchen-Schwimmkurse im Rahmen von Rehamaßnahmen“, so Schöpel.
Bedeutung für Schule, Sport und Vereine
Das Gezeitenland ist zentraler Ort für Schulschwimmen, Rettungsschwimmausbildung (DLRG) und Freizeitangebote. Die Defizite im technischen Zustand, etwa ein defekter Hubboden oder der unklare Übergang zum Freizeitbereich, führen aktuell zu erheblichen Einschränkungen im Lehrbetrieb. Mit der Sanierung wird nicht nur der Regelbetrieb gesichert – es entstehen auch neue Chancen für eine stärkere Nutzung durch Schulen, Vereine und Reha-Kliniken.
Finanzierung und Zeithorizont
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Die Nordseeheilbad Borkum GmbH strebt eine Förderung nach der neuen Richtlinie des Landes Niedersachsen an, die je nach kommunaler Finanzkraft Zuschüsse bis zu 80 % ermöglicht. Der Bauzeitenplan sieht erste Maßnahmen ab 2026 vor. Der Abschluss ist für 2028 geplant.
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