Der Sturm „Detlef“ hat am vergangenen Wochenende deutliche Spuren auf der Insel Borkum hinterlassen. Mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h und einer auflandigen Strömung kam es zu erheblichen Wasserstandsanstiegen von teilweise zwei Meter über dem üblichen Tidehochwasser. Die Nordseeheilbad Borkum GmbH hat noch während des Wochenendes die Schäden aufgenommen und im Rahmen der witterungsbedingten Möglichkeiten beseitigt.
„Die Kombination aus Sturm und erhöhtem Wasserstand hat vor allem unsere Strandinfrastruktur stark in Mitleidenschaft gezogen“, erklärt Thomas Schröder, Leiter der Strandmeisterei. Besonders betroffen sind die Loopdeelenwege, die während der Saison den Zugang über den Südstrand und über den Dünenkamm „Ronde Plate“ ermöglichen. Während der Loopdeelenweg am Dünenkamm „Ronde Plate“ noch vor dem Wochenende abgebaut werden konnte, war dies am Südstrand nicht möglich. „Der Weg am Südstrand besteht aus Kunststoff und nicht aus Holz. Deshalb lassen sich die Loopdeelen nur mit einem Radlader bewegen. Wir hätten mehrere Tage vor dem Sturm mit dem Abbau beginnen müssen, um alles abgeräumt zu haben“, erklärt Schröder.
„Unser Bestreben ist es die touristische Infrastruktur so lange wie möglich am Strand zu lassen, um den Gästen auch in den Herbstferien das besondere Urlaubsgefühl zu vermitteln. Ein Abbau im September ist auch aufgrund des ganzjährigen Gästebeitrags eigentlich keine Option“, ergänzt Tourismusdirektorin Pia Hosemann.
Die NBG schaut natürlich auch mit einem kritischen Blick auf die Entwicklung der Strandabbrüche bei den Ostlanddünen und somit auf die Sicherung der Süßwasserlinse für unsere Trinkwasserversorgung. Die Messstelle im Strandbereich vor den Randdünen im Ostland, wurde durch die Auswirkungen des Sturms freigelegt.
Ersten Schätzungen zur Folge handelt es sich um einen Höhenniveauverlust von rund einem Meter. Dies ist ein Indiz für die fort-schreitende Reduzierung der Abschnitte vor den Schutzdünen. NBG-Geschäftsführer Axel Held: „Hier müssen wir ernste und er-gebnisorientierte Gespräche mit den Behörden führen.“
Nach einer ersten Schadensaufnahme steht fest, dass in diesem Herbst keiner der Loopdeelenwege mehr aufgebaut werden kann. „Auch am Schwarzen Deckwerk haben wir am Strand Höhenverluste von über einem Meter festgestellt. Eine Wiederherstellung des Weges ist in dieser Saison nicht mehr möglich“, so Thomas Schröder. Auch war Südstrand ist zunächst eine Bestandsaufnahme der verbliebenen Materialien erforderlich. Ein erneuter Aufbau würde mehr als eine Woche Arbeit bedeuten – bei gleichzeitig nahendem Saisonende und anschließendem regulären Rückbau. Daher wird in diesem Jahr die Infrastruktur etwas früher als üblich nicht mehr an den Strand kommen. „Wir bitten unsere Gäste und InsulanerInnen um Verständnis für diese schwierige Entscheidung“, betont Pia Hosemann.
„Sturm Detlef hat uns eindrücklich vor Augen geführt, dass extreme Wettereignisse inzwischen auch außerhalb der klassischen Herbst- und Wintersaison auftreten können. Natürlich sind wir bestrebt, unsere Arbeitsabläufe kontinuierlich anzupassen, um noch besser auf veränderte Witterungsbedingungen reagieren zu können. Der Schutz von Gästen, Mitarbeitern und unserer Insel steht dabei an erster Stelle“, fasst NBG-Geschäftsführer Raphael Warnecke zusammen. Zur Schadenshöhe lässt sich zurzeit noch keine valide Aussage treffen.
Trotz der widrigen Wetterbedingungen freut sich die Nordseeheil-bad Borkum GmbH auf einen weiterhin erholsamen Herbst für alle Gäste, die nun die besondere Natürlichkeit und Ruhe der Insel in der Nachsaison genießen können.
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