Erste Ansätze zu einer ganzheitlichenStadtentwicklung vorgestellt. Nachdem der Stadtrat im April einstimmig die Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) beschloss, wurden nun die Weichen für die nächsten Schritte gestellt. So informierte sich das Gutachterteam am 19. Juli im Rahmen einer Aufbruchveranstaltung beim KITT-Team 1 (Touristischer Masterplan, Infrastruktur) sowie dem STEP-Team mit einem Rundumblick auf alle Handlungsfelder.
Das Gutachterteam, bestehend aus Frau Charlotte Herbst und Herrn Frank Schlegelmilch von BPW baumgart + partner (Raumplanung und Stadtplaner)sowie Herrn Jan Sönnichsen für Destination LAB GmbH (touristischer Projektentwickler), verstärkt durch Herrn Rolf Schütte von der Baubecon Stadtsanierungs GmbH und Herrn Rechtsanwalt Dr. Karl-Heinz Vehling von der KSB INTAX, sichtete zunächst zahlreiche Unterlagen zu insgesamt zehn Handlungsfeldern, so zum Beispiel Wohnraum, Baukultur und Strand, und analysierte diese nach vorhandenen Stärken und Schwächen. In der Erörterung der Ergebnisse mit dem KITT-Team 1 sowie dem STEP-Team kam die Borkumer Expertise voll zum Tragen und brachte dem Gutachterteam weitere wertvolle Erkenntnisse. Dabei ging es u.a. um die Ermittlung der Herausforderungen, vor denen Borkum in den verschiedenen Handlungsfeldern steht sowie den Beitrag, den Städtebau zu deren Bewältigung und damit zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität leisten kann.
Eine Ortsbegehung in den Räumen Hafen/Reede und Kurviertel komplettierte die Bestandsaufnahme im Tagesverlauf des 20. Juli. Dabei wurden die vielfältigen Nutzungen sowie das Potenzial insbesondere des Ortsteils Hafen/Reededeutlich. Die Aufenthaltsqualität sowie das dortige Leben und Erleben lassensich im Zuge einer Stadtentwicklungenorm steigern und wären ein Gewinn sowohl für Einheimische (in Bezug auf Wohnen und Arbeiten) als auch für Touristen (erster und letzter Berührungsort und Eindruck). Derzeit wird das vorhandene Potenzialnoch unzureichend genutzt. Dies trifft auch auf das Kurviertel mit der Kulturinsel und deren direkter Umgebung zu. Am Abend wurden dann diese ersten Eindrücke sowie das weitere Verfahren den Stadtratsmitgliedern in einer interfraktionellen Sitzung vorgestellt. Geleitet und begleitet wurden die Treffen von Bürgermeister Georg Lübben und Göran Sell (Geschäftsführer Wirtschaftsbetriebe der Stadt NSHB Borkum GmbH).
Die zwei Tage zeigten deutlich, dass das ISEK das richtige Instrument ist, um die Herausforderungen, die im Rahmen des Projektes Borkum 2030 vor Borkum liegen, zu bewältigen. Das ISEK bildet die Grundlage für die Bewerbung auf Stadtbaufördermittel, die für eine Realisierung der Einzelprojekte maßgeblich notwendig sind. Anfang 2018 wird der Beschluss des Stadtrates zum Projekt ISEK erwartet. Dieser dient als Leitfaden für den städtebaulichen Plan Borkum 2030. Um die Borkumer Bevölkerung weiterhin aktiv in den Prozess einzubinden und von deren Wissen und Meinungen profitieren zu können, finden noch bis Ende diesenJahres sowohl eine gemeinsame öffentliche Aufbruchveranstaltung am 30.August als auch eine Inselwerkstatt am 04. November statt. „Wir laden alle Einwohner Borkums ausdrücklich dazu ein, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen und uns an Ihren Wünschen, Bedenken und Ideen teilhaben zu lassen“ so Göran Sell.
„Nur gemeinsam kann es uns gelingen, Borkum zu der lebenswertesten und touristisch attraktivsten ostfriesischen Insel zu machen und unser aller Sehnsuchts-und Wohlfühlort zu sein“.