Am 23. Juni findet zum siebten Mal der „Tag der Daseinsvorsorge“ statt. Die aktuell energiepolitische Lage sowie die Folgen des Ukraine-Krieges und der Corona-Pandemie stellten und stellen auch weiterhin vor zahlreiche Herausforderungen. Sie zeigen, wie wichtig eine stabile Grundversorgung mit Strom und Wasser ist.
Auf Borkum erfolgt die Trinkwassergrundversorgung aus zwei Süßwasserlinsen, die nach Schichten aus Sand und Ton bis in eine Tiefe von in 60 Metern gehen. In der Süßwasserlinse, deren „Befüllung“ ausschließlich durch Niederschläge erfolgt, ist Regenwasser gespeichert, das zuvor durch das Versickern im feinen Sand der Dünen auf natürliche Art vorgereinigt wird. Über mehr als 40 Brunnen wird das Wasser schließlich aus den beiden Trinkwassergewinnungsgebieten in der Waterdelle und im Ostland zu den Wasserwerken in der Hindenburgstraße und im Ostland gepumpt. Bis zu 2.300 m³ Wasser sind das am Tag, ungefähr 850.000 m³ im Jahr. „Für bis zu 1,2 Millionen m³ haben wir eine Genehmigung vom Landkreis Leer“, ergänzt Olaf Look, Bereichsleiter Netzbetrieb Strom und Wasser im Stadtwerke-Segment der Nordseeheilbad Borkum GmbH. Damit die Versorgung auch für die kommenden Jahrzehnte gesichert ist, wird derzeit ein neues Wasserwerk im Ostland gebaut. Bis Herbst 2024 soll das Bauwerk fertig sein und parallel zum „alten“ Wasserwerk in Betrieb gehen. „Das alte Werk wurde 1965 gebaut und ist nun in die Jahre gekommen. Es tut zwar noch seinen Dienst, aber die Bausubstanz ist mittlerweile abgängig und eine Trinkwasserversorgung kann so nicht mehr lange garantiert werden. Auch erfüllen sie nicht mehr die heutigen Standards. Man schreibt einem Wasserwerk eine Lebensdauer von circa 50 Jahren zu“, erklärt Look. Schon heute verfügt die Insel über eine überdurchschnittliche gute Trinkwasserqualität, bestätigt Look. „Bereits das Rohwasser aus der Erde könnte man ohne Probleme trinken. Es bestehen keine gesundheitlichen Gefährdungen, nur mit der Trübung und Färbung des Rohwassers könnten wir ohne Aufbereitung nicht die Trinkwasserverordnung einhalten.
Damit der angedachte Zeitplan für den Neubau des Wasserwerks eingehalten werden kann, arbeiten sechs bis acht Personen täglich auf der Baustelle. Eine Zeitersparnis ist die Herstellung des Betons vor Ort. Etwa 180 m³ wurden bereits verarbeitet. Olaf Look: „Besonders in den Monaten mit hohem Gästeaufkommen ist der Weg ins Ostland eine vielbefahrene Strecke. Da würden wir viel Zeit verlieren und der Beton könnte bereits auf dem Weg härten.“ Wie sind nun die Aussichten für die kommenden Monate? „Der Grundstock liegt bereits, 48 Baupfähle sind 20 Meter tief im Boden verankert und mit Zement verfüllt. Die Keller-Sohle ist fertig und die ersten Wände werden auch schon gegossen. Bis Jahresende soll das Dach entstehen und dann kann schon der Innenausbau beginnen“, blickt Olaf Look optimistisch auf die kommenden Monate.
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